Wissen verdichtet sich durch Üben zu Können

Ein Könner hat immer wieder ähnliche Situationen bewältigt. Handgriffe, Sinneswahrnehmungen und Bewegungsabläufe haben sich dadurch verinnerlicht. Da aber keine Situation genau wie die nächste ist, muss das Erfahrungswissen flexibel für neue Herausforderungen sein.

Kunden stellen Handwerker immer wieder vor neue Herausforderungen. Auch wenn Dächer sich ähneln, ist doch kaum ein Dach wie das andere. Selbst in großer Anzahl produzierte Güter wie etwa Würste oder Brotlaibe, Instrumente oder Hosen unterscheiden sich in der handwerklichen Ausführung. Insofern stellen Handwerker stets Unikate her. Können trägt nicht nur zur Reibungslosigkeit von Arbeitsabläufen bei. Können schafft auch Lust an der stetig neuen Herausforderung. „Probleme“ sind eine Chance, die eigenen Fähigkeiten um neue Vorgehensweisen zu erweitern.

Auf die Restaurierung einer Orgel trifft das besonders zu. Wer eine Orgel restauriert, begegnet Spuren von Erbauerinnen und vorherigen Restauratoren, die er mit den

Wünschen der Auftraggeber in Einklang zu bringen hat. Das Instrument selbst, die Dokumentation aller früheren handwerklichen Eingriffe, die klimatischen Veränderungen im Raum – all dies kombiniert sich neu in jedem Auftrag. Zugleich erweitert sich aber auch die Erfahrung des Orgelbauers. Denn jede neue Herausforderung lässt sich mit der Bewältigung vergangener Probleme abgleichen und im Ausprobieren formiert sich eine neue Lösung. Aus diesem Wissen und Können entsteht Problemlösungskompetenz.

Aus Könnerschaft entstehen Innovationen.

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